Konservieren? Aber sicher!

Einer der umstrittensten Inhaltsstoffe in der Naturkosmetik ist das Konservierungsmittel. 

So gerne Sie vielleicht auf Konservierungsstoffe verzichten möchten, sind diese ein absolutes MUSS in wasserbasierter Kosmetik. Auch DIY- Produkte, die ohne Wasser hergestellt werden, sollten konserviert werden, da sie im mollig-warmen und auch feuchtem Badezimmer stehen.

Natürliche Konservierungsstoffe sind der sensibelste Teil jeder Formulierung. Wenn hier nicht richtig gearbeitet/dosiert wird, kann vieles schief gehen. Denn je mehr natürliche Zutaten wir verwenden, desto idealer die Bedingungen für Mikroorganismen wie Bakterien, Hefe und Schimmel. Und egal wie sauber Sie arbeiten, ob Sie alle Ihre Gläser und Flaschen vor dem Abfüllen desinfizieren und das Wasser abkochen, das alles reicht nicht aus um die Bildung von Mikroorganismen zu verhindern. Folgendes kann dann passieren:

Phasentrennung
Viskositätsänderungen (Partikel setzten sich ab oder schwimmen auf einmal an der Oberfläche)
Farbwechsel
Trübung transparenter Produkte
Duftveränderung
Schimmelbildung

Wenn Sie natürliche Konservierungsmittel wählen, müssen Sie folgende Dinge beachten:
Wie ist die Löslichkeit im Produkt – verwenden Sie kein öllösliches Konservierungsmittel, wenn die Rezeptur hauptsächlich aus Wasser besteht.

Wie ist das Konservierungsspektrum - ein Konservierungssystem sollte immer ein breites Spektrum aufweisen und wirksam gegen Bakterien, Schimmel und Hefen sein.

Und in welchem pH-Bereich wirkt das Konservierungsmittel. Darum sollten Sie überprüfen, ob der pH-Wert des Konservierungsmittels auch mit dem der Rohstoffe kompatibel ist.

Grundsätzlich empfiehlt es sich, Konservierungsmittel in der Wasserphase mit zu erwärmen, denn genau hier treten die meisten Kontaminationen auf. Daher sollte Ihr Konservierungsmittel immer auch einige wasserlösliche Inhaltstoffe enthalten. Bei rein wasserbasierte Formulierungen wie Tonic muss eben auch ein Konservierer vollständig wasserlöslich sein. Es sei denn, Sie verwenden zusätzlich ein Lösungsmittel.
Verwenden Sie organische Säure zum Stabilisieren, müssen Sie zwingend den pH-Wert unter 6 einstellen; bestenfalls auf 5.5. Das gelingt sehr gut mit Zitronensäure. Je niedriger der pH-Wert eingestellt ist, desto geringer die Einsatzkonzentration. Ein Konservierungsverstärker wie Glyceryl Caprylate kann die Wirksamkeit der organischen Säuren verstärken. Diese destabilisieren die Zellmembranen der Mikroorganismen und können so leichter in die Zelle eindringen. Dadurch wird die Aktivität gegen Bakterien und Hefen verbessert.
Fakt ist aber auch: Es gibt kein einzelnes natürliches Konservierungsmittel, das für alle Naturkosmetik-Formulierungen geeignet ist. Immer kommt es auf die Rezeptur als Ganzes an.
Denn ein wirksames Konservierungssystem sollte alle möglichen Verunreinigungen abdecken, die in kosmetischen Produkten enthalten sein können: Gram + und Gram- Bakterien, Schimmel und Hefe.
Alle natürlichen Konservierungsmittel sind auf dem kosmetischen Markt zugelassen und haben daher auch ihre Berechtigung eingesetzt zu werden. In unserer heimischen Rührküche fehlen uns allerdings die Voraussetzungen um mit natürlichen Konservierungsmitteln absolut sicher zu konservieren. Daher ist es nicht korrekt, diese als unzureichend oder unzuverlässig zu bezeichnen. Wir sollten lieber überlegen, ob wir in der Eigenproduktion nicht besser „Auf Nummer Sicher“ gehen wollen. Denn nichts ist ärgerlicher, als wenn nach kurzer Zeit bereits die Mikroorganismen ihre Arbeit aufnehmen und die Formulierung mit den wertvollen Inhaltsstoffen praktisch unbrauchbar machen.

Aus diesem Grund sollten Sie sich immer für eine sichere Konservierung Ihrer Formulierungen entscheiden. Sie schützen damit die natürlichen, wertvollen Inhaltsstoffe und somit auch Ihre Haut.
Daher legen wir allen DIY – Kosmetikhersteller unseren Chemikons 9010 ans Herz. Er arbeitet in einem weiten pH-Bereich, ist für Rinse-off und Leave-on Produkte geeignet und einfach in der Handhabung.  Der Hauptwirkstoff Phenoxyethanol ist eines der wirksamsten Konservierungsstoffe, der in einer geringen Anwendungsdosis verwendet werden kann. Er ist in der Lage selbst Tonmineralien in einem wasserhaltigen Produkt zu konservieren. Leider wird es trotz seiner Wirksamkeit von vielen gemieden.

Aber es geht auch anders. Hier die Aussage zu Phenoxyethanol von Annemarie Börlind:

 „Bei der Produktverträglichkeit ist der Nutzen für den Anwender wichtiger, als 
dogmatischen Vorstellungen zu entsprechen, wie sie teilweise in der Naturkosmetik zugrunde gelegt werden. Zudem war Phenoxyethanol vor der Vereinheitlichung der europäischen Naturkosmetik-Label (COSMOS) mit einigen Naturkosmetikstandards konform.“